gemeinsamkeit (1)

wenn ich mit meiner paevi spazieren gehe, starten wir gemeinsam und kommen auch gemeinsam zu hause wieder an.
aber was ist dazwischen auf unserem gemeinsamen spaziergang passiert?

manchmal brauche ich eine relaxzeit und da passiert nicht soviel: gut ich bleibe stehen, wenn sie die zeitung liest. manchmal gehe ich und schaue auch dahin, was sie gerade interessiert. übrigens das machen die hunde allgemein bei einem gruppenspaziergang. nur der hochstehende hund verhält sich manchmal desinteressiert!
manchmal gibt es auch ein nein, wenn etwas fressbares am wegesrand liegt!
dann gibt es sehr oft das Warte, da meine kleine den radius sehr oft zu sehr vergrößert.

also alles in allem ein spaziergang ohne event!

nun gibt es die variante objekte werfen.
darüber kann sich ein problem entwickeln: wenn die positionen nicht abwechselnd ausgeglichen werden. also der mensch wirft, der hund läuft zum objekt, nimmt es und läuft weiter und läßt es irgendwann liegen, dann kommen wir mensch in eine benutzerrolle. da mit den eingangskommandos sitz/platz/lauf nur die tür für dieses event geöffnet wird und ich dem hund etwas anbiete ohne gegenleistung.

gemeinsam bedeutet für mich, der hund bringt mir das objekt und fordert mich auf mit ihm dieses spiel weiter zu spielen. dabei ist es wichtig das wir das spiel immer beginnen und auch aufhören, wenn es noch für den hund interessant ist. das stärkt unsere position.

bausteine der kommunikation

besonders auf unseren spaziergängen bemerke ich die gute kommunikation zwischen paevi und mir. warum und wieso fällt es mir hier besonders auf?
nun, ich bin nicht groß abgelenkt, habe ja kaum eine beschäftigung, es sei denn: ich scanne mal den horizont um begegnungen jeglicher art frühzeitig zu erkennen!
das kann ich auch leichter und konkreter haben, wenn ich meinen hund beobachte, denn fast alle hunde nehmen zusätzlich zu ihrem vortrefflichen geruch auch räumliche veränderungen war.
also baustein: Aufmerksamkeit

ja und dann passiert es auch, dass mein hund an wegkreuzungen bei mir anfragt, welchen weg wir weiter gehen wollen. schon allein die anfrage beglückt mein herz!
wie habe ich es bemerkt: sie bleibt in der kreuzung bzw. vor der kreuzung stehen und schaut mich an.
also baustein: Aktion Stehen/Augenkontakt mit Fragezeichen

jetzt habe ich die möglichkeit zwei weitere kommunikationsworte zu trainieren: Rechts oder Links, das Weiter  (also geradeaus) kennt sie schon.
ich werde ihr die abbiegung mit einem ausgestreckten arm zu der enstprechenden richtung (links oder rechts)  anzeigen und aussprechen. natürlich bin ich ihr auch behilflich, indem ich mich in dieser neuen richtung weiter bewege. dann kommt ein lobwort und wenn sie ganz schlau ist, holt sie sich vielleicht auch ein leckerli ab. alles darf sein, wir sind ja am anfang einer neuen übung!
also baustein: Aktionen

dann gibt es noch die variante, das ich paevi die entscheidung überlassen möchte, denn manche wege sind nicht mehr für sie so interessant, da wir die häufig gehen.
also, dann bleibe ich am anfang der kreuzung auch stehen und warte auf ihre entscheidung. da meine kleine eine selbstbewußte persönlichkeit hat nimmt sie schnell die möglichkeit war und startet durch!
also baustein: Aktion (stehen bleiben) und Freigabe (durch nicht sprechen) somit öffne ich ihr die tür der freien entscheidung!

andere hunde, die eher verharren, kann man mit einer frageform „welchen weg wollen wir gehen“ durchaus ohne kenntnis dieser worte in eine handlung bringen.
der mensch hat etwas gesagt, das löst beim hund meistens eine aktion aus (und natürlich auch das was er gefühlsmäßig möchte) ………denn nur durch ausprobieren und fragezeichen setzen, hat der hund gelernt auch mit uns zu kommunizieren.
also baustein: Worte, der mensch sagt etwas bleibt aber stehen, der hund geht in aktion und wenn es richtig ist kommt vom mensch ein Lob und wenn nicht ein Nein.
nichts anderes hat der hund als Basis-Baustein (über eine Aktion anfragen, ob wir das gemeint haben), vom beginn unserer partnerschaft an, gelernt.

wenn es vom hund nicht verstanden wurde, ist der mensch aufgefordert seinen wunsch deutlicher zum ausdruck zu bringen……..
also baustein: durch handlung, worte oder reizmittel (lobwort, leckerli und emotionen).

was er benötigt um uns zu verstehen ist von hund zu hund sehr unterschiedlich, aber auch das sollten wir mittlerweile gelernt haben!

positive konditionierung

Ich bin so stolz auf UNS. Des öfteren läuft meine Paevi auf unserem Spaziergang frei herum. Doch es gibt Situationen die ein Anleinen erforderlich machen.
Deshalb habe ich immer meinen Trekking-Bauchgurt um und daran die Schleppleine befestigt. Nun hing die Schleppleine so locker herunter, so daß ich diese neu aufwickeln wollte.
Meine Paevi sah meine Bemühung, kam auf mich zu und erwartete das Anleinen. Damit wurde mir bestätigt, dass sie angeleint keine Probleme hat und auch das Anleinen selbst bei ihr nichts Negatives auslöst. Eine zusätzliche Information wurde auch gegeben: sie hat auf mich geachtet……….gut, dass ist nicht immer der Fall, aber um so schöner wenn es denn mal passiert!

verbunden und doch nicht verbunden

wenn ich meinen Hund an die Leine nehme, ist er nicht mehr so frei wie vorher und seine Bewegungen werden eingeschränkt.
Ach nein, natürlich darf er überall hin und mich aus den Augen verlieren. Ich muss nur zu sehen, dass ich ihm folge, nicht stolper und den Leinendruck aushalte bzw. durch Nachgeben milder.
Er soll ja alle Freiheiten haben! Was für ein tolles Leben!

Das ist für mich Freiheit:
wenn der Hund frei in seiner Entscheidung mit mir zusammen die Welt draußen entdecken möchte. Das geht auch an der lockeren Leine und natürlich auch ohne Leine. Wir sind ein Team!

interaktion gewünscht

ich bin immer wieder erstaunt wenn des öfteren ich bei unserem Hundespaziergang meinen Hund anspreche und der erstmal den Horizont absucht und mich dabei nicht anschaut.  Dabei habe ich ihn doch mit seinem Namen angesprochen!
Zuhause klappt das immer bestens, da kommt er auch zu mir und schaut mich an.
Was ist also anders?
Gehen wir nicht gemeinsam des Weges? Wir starten von zu Hause und wir kommen auch immer gemeinsam dort wieder an!
Vielleicht liegt es daran, dass wir auf Feld und Flur unterschiedliche Interessen haben und die Gemeinsamkeit dabei auf der Strecke bleibt. Die sollte wohl mal kommuniziert und trainiert werden, dann klappt es sicherlich auch mit der Aufmerksamkeit.