territoriale aggression (2)

fortsetzung von: https://blog.dogandnature.de/territoriale-aggression-1/                               zur erinnerung: mein jamie (molosser) hat jeden fremden sozusagen in die knie gezwungen und wenn nicht möglich, dann denjenigen derart böse mit angriffsverhalten angeknurrt, das keine freude auf kam.
nun hatten wir ja gästehunde und wollten ihnen dieses verhalten nicht (mehr) zumuten.

also bitte eine friedliche begegnung (natürlich abgesichert) ohne knurren und ohne drauf zu zu springen.

jamie war sehr geräuschempfindlich und mochte meinen „nein-verstärker“ (netz mit leeren dosen) gar nicht. blog-hinweis: korrektur unangenehm (in arbeit)
zu dem dosennetz gab es natürlich auch wurstleckerli und dieses wurden jamie vor der action (also noch im haus) beides gezeigt und es gab die ansage sich freundlich zu verhalten. dann durfte er raus und ist zielgerichtet zu dem eingezäunten bereich gelaufen wo sich der unbekannte gast befand.
ich bin aber an der haustür stehen geblieben und er ist schon mit imponiergehabe da hin gelaufen. Dann hat er kurz gesichtet, geschnüffelt und sich bei mir das wurstleckerli abgeholt.
manchmal gab es noch von ihm ein augenkontakt zu mir wärend er am zaun stand, ich habe ihn aus der ferne gelobt, er hat nochmal eine nase voll geruch genommen und ist dann zu mir gekommen um sein leckerli abzuholen.
falls er sein altes verhalten gezeigt hat, wurde das dosennetz geschüttelt, ich habe geschimpft und ihn ins haus in einem kleinen raum zum „auslüften“ gebracht. nach ca. 1-2 minuten (diese werden erhöht, wenn das n-verhalten wieder auftritt) hat er die gelegenheit für einen friedlichen kontakt wieder angeboten bekommen. !! der ablauf und das ergebnis  ist seine entscheidung !!
blog-hinweis: konsequenz auf beiden seiten (in arbeit)
um den freien kontakt gesichert zuzulassen, mußten wir manchmal bis zu einem halben tag investieren. blog-hinweis: integration (in arbeit)
übrigens: gäste die er kennt…….auch wenn 1 jahr dazwischen lag….. wurden mit freude oder neutralem interesse begrüsst.
durch diese immer wiederkehrende vorgehensweise hat jamie das negative verhalten ablegen können. nun wurde er ja mit seinem friedlichen verhalten belohnt.
blog-hinweis: belohnung bei hundebegegnung (in arbeit).

das negative verhalten, was ja zu einer selbstauslösenden belohnung geführt hatte
(siehe https://blog.dogandnature.de/territoriale-aggression-1/ ) war nicht mehr so im direkten zugriff (erinnerung) und wir kamen aus dieser konditionierung raus.

zum abschluss muss auf jeden fall noch berichtet werden, dass es auch ein paar einzelfälle gab, wo mein bauchgefühl gegenüber einer friedlichen begegnung unsicher war und es diesen dann entsprechend nicht gab.
denn es kommt schon darauf an, was der andere hund so mitbringt und zeigt. somit habe ich konflikte vermieden, meinem jamie sicherheit gegeben und die volle verantwortung übernommen. natürlich ist er seiner aufgabe als molosser treu geblieben und hat wärend meiner abwesenheit alles fremde verwarnt und von unserem eigentum fern gehalten.

einmaliger eljo (i.m.)

es ist schon länger her, dass er von uns gegangen ist. eljo fehlt uns sehr.
jetzt erst merken wir, was für eine großartige leistung er innerhalb der hundebetreuung erbracht hat.
da wir es ja sehr schätzen, wenn die hunde ihr geschlecht behalten dürfen und wir mit paevi gerade mal wieder eine läufigkeit überstanden haben, fällt es besonders auf.

eljo war sehr souverän, hat sehr gut angezeigt in welchem stadium paevi sich befindet. was die gastrüden angeht war dieses ereignis (vorläufigkeit) kaum erkennbar, denn alle verhielten sich neutral, gelassen, kratzten nicht an der tür und hatten lt. hundebesitzern abends auch appetit.
der eljo ist hier nicht rumstolziert und hat soweit wir es mitbekommen haben auch keine korrekturen gegenüber den rüden vorgenommen. macho-verhalten wurde nicht an den tag gelegt, es war eigentlich wie immer….heute ist es leider nicht mehr so………da trenne ich schon mal vorsichtshalber die gastrüden. eljo ist eben einfach nicht ersetzbar!

territoriale aggression (1)

vor einigen jahren habe ich aus dem tierheim einen molosser übernommen. lange mußte er auf dieses neue zu hause warten, denn er handelt selbständig wenn distanzen unterschritten werden. eben ein molosser, der als lagerhund gezüchtet wurde und gegenüber allem fremden, also mensch und tier wehrhaft eingesetzt wurde.

einige jahre später sattelte ich beruflich in eine hundebetreuung um und alle tierischen hausbewohner, nämlich katzen und hunde mußten dieses los mit mir ertragen.
gleich von anfang an machte jamie probleme. fremdhunde würde er am liebsten in den boden stampfen. wehren diese sich noch, wird auch das gebiss eingesetzt (bei ihm grad 2: ohne wunde).
nun, dann haben wir eine gesicherte kennlernzone zeitlich eingesetzt. ich hatte jamie es zugestanden, dass er verbal erstmal die sau raus lassen durfte und somit ist er mit dominanten bewegungen, gebrüll und scheinattacken dem fremdhund gegenüber getreten. über den tag hat es sich reduziert und wir konnten dann einem gesicherten freilaufkontakt zustimmen. natürlich gehörten da noch andere aspekte zu: der gasthund wurde im laufe des tages in die bestehenden gruppe harmonisch integriert und diese half dann beim freilauf mit.
trotzdem war dieses vorgehen nicht schön, denn wer will so einen radaubruder haben, der erstmal seinen dampf ablassen muss. die gasthunde sollten auch nicht verschreckt bzw. eingeschüchtert werden, obwohl das verhalten von jamie artgerecht und rassespezifisch ist und für hunde nicht ungewöhnlich.

es kam die lösung mit einem arbeitsbuch über das aggressionsverhalten des hundes (james o’heare).

Zitat: wenn ein hund aggressiv wird, dann wird sein gehirn von einer mischung physiologisch süchtig machender chemischer stoffe wie adrenalin, cortisol und endorphinen(diverse glückshormone) überflutet, die eine sehr intensive selbstbelohnung auslösen und somit das verhalten noch verstärken.
aus genau diesem grund dürfen wir nicht zulassen, dass das verhaltensmuster eingeübt wird. hunde lernen sehr rasch durch einzelereignisse, also durch umstände, die entweder sehr schlimm oder ungewöhnlich belohnend sind. dann reichen oft schon ein oder zwei wiederholungen zur ausbildung einer gewohnheitsreaktion.

in einem weiteren blog https://blog.dogandnature.de/territoriale-aggression-2/ wird die lösung unseres problems berichtet.

 

schnuppern erlaubt?

wir waren kurz vor unserem zuhause und aufgrund der frühjahrleinenpflicht war paevi angeleint. nun trafen wir auf eine familie mit angeleintem „junghund“.
auf die frage: dürfen wir mal schnuppern, habe ich mit einem „NEIN“ geantwortet.

das mag sehr unhöflich sein.
ist aber auch das schnuppern an angeleinter leine nicht unhöflich?

grundsätzlich ist kein hund frei und kann somit zu seinen geruchsinformationen keine oder nur eingeschränkte gestensignale senden und will er überhaupt den kontakt. an der leine bleibt diese entscheidung nicht frei.
die örtlichkeit spielt natürlich auch eine große rolle und unmittelbar ausserhalb des grundstückes(kann 500-1000m sein)  ist es immer noch unser territorium und je nach hund ist es wichtig oder unwichtig!
dann spielt noch das alter eine rolle…das können die hunde nämlich sehr gut einschätzen. meine hunde wußten genau wer 4 monate oder älter und wer pubertär ist usw.
dann kommt noch das geschlecht. viele denken rüde und hündin, das ist konfliktlos. aber wissen wir denn, was hündinnen schon mit (aufdringlichen) rüden erlebt haben oder auch souveräne rüden mit zickigen hündinnen? und was noch gespeichert ist?
zu guter letzt: warum möchten die menschen, dass die hunde sich beschnuppern?
ist es das schlechte gewissen: der hund hat so wenig hundekontakt, wir bieten ihm zu wenig, endlich treffen wir auf einen artgenossen usw..

Na dann: gehen sie, besonders in der leinenpflichtzeit zu hundeauslaufplätzen, freilaufwiesen, hundebadestrände oder verabreden sie sich mit netten hundehaltern und deren netten hunde und machen einen abenteuerspaziergang. auch hundeschulen bieten diese möglichkeit schon öfters an und dann wird das 1mal1 auch aufgefrischt.

wenn der hund wählen könnte, würde er diese alternativen auf jeden fall vorziehen!

 

anfänger im mantrailing

wie anfänger?
paevi und ich hatten unseren 1. kurstag im mantrailing. anfänger sind wir beide, aber paevi hat alle trails hervorragend gemeistert, nur anke muss noch vieeeeel lernen.
paevi hatte sogar zwischendurch ein dornengestrüpp als hindernis auf dem weg zum runner. da wir noch im stadium der sichtsuche sind, entschied sie sich für einen bogen, aber ich wußte es ja besser und hielt an,,,,,,,,,großer fehler. später weis ich es ja auch nicht wo es lang geht!
klein-paevi hat es sofort geschnackelt und dann doch den weg mit hindernissen und konkretem geruch genommen.
sehr interessant war das trockentraining (mensch und menschhund) mit dem umgang der leine. denn das leinenhandling ist die taktile kommunikation zwischen hundeführer und hund und ein nicht zu unterschätzender grundbaustein. wenn man das mal am eigenen laib spürt, was so z.b. ein leinenruck bedeutet, dann möchte man nie hund sein!

da muss anke mal neue wege gehen und aus alten (sinnvollen) mustern raus. zum glück kann man über die rituale: spezielles brustgeschirr, startrituale und vieles mehr,  dem hund diese besondere leinenführung ….nur fürs mantrailing nahe bringen.
ja und ich übe jetzt neue hand-/leinenhaltung und sensibilität. paevi macht ja alles richtig!
ich glaube wir sind auf einem guten weg und ich bin ganz begeistert von unserem mantrailer24-coach und der netten gruppe.
da ist auch der lange weg zum einsatzort unerheblich, obwohl wir heute auf dem rückweg einen stau hatten und 3 statt 1,5 stunden unterwegs gewesen sind. nun denn………